

Im Dialog zwischen Ashraf, dem Küchenchef, und einer Gruppe von Studierenden wurde eine Neugestaltung der Küche entwickelt und umgesetzt. Ashraf bereitete mit diversen Helfer_innen täglich das Abendessen für die 80 Bewohner_innen des Hauses vor. Er wünschte sich einige funktionelle und organisatorische Verbesserungen im Küchenbereich, der sich direkt im großen Speisesaal, vorne, rechts von der Eingangstür befand.
„Bereits in den ersten Wochen wurden in der Küche mögliche Veränderungspotentiale festgestellt. Bis zum Beginn einer Konzeption dafür und dem Bau dauerte es aber bis in den November. Nach Gesprächen mit den Küchenteams und insbesondere Ashraf wird klar, dass die Küche, eigentlich nur ein von einem Tresen abgetrennter Bereich im Speiseraum, mehr Arbeitsfläche benötigt. Auch eine stärkere Abtrennung vom sonstigen Geschehen im Speiseraum und abschließbare Schubladen sind erwünscht. So skizzierten wir eine Erweiterung des bestehenden Tresens durch einen Schrank mit ausklappbarer Arbeitsfläche, die gleichzeitig den Eingang zum Küchenbereich verschließt. Die im Raum verteilten Schränke sollen näher an die Küche herangebracht und so gleichzeitig eine weitere Abgrenzung geschaffen werden. Wir wählen in Zusammenarbeit mit den Küchenteam einen aus vier verschiedenen Entwürfen aus. Die Umsetzung gestaltet sich zunächst schwierig: Trotz der Hilfe von Handwerkern aus anderen Unterkünften ist insbesondere das Zurechtschneiden der zur Verfügung stehenden FunderMax-Platten ohne Kreissäge eine Herausforderung. Ohne Vorbohren („We never do this in Syria!“) brechen Schrauben, mit Vorbohren brechen die Bohrer. Ein paar bereits vorbereitete Bauteile verschwinden aus der Werkstatt. Nach einer „Aufrüstung“ mit Bohrern aus gehärtetem Stahl läuft der Bau aber deutlich flüssiger und kann Mitte Dezember fertig gestellt werden.“ (Gunnar Grandel, Projektbericht, DISPLACED | Bildungsraum Stadt, Wintersemester 2016/17)
Die stirnseitige Wand des Speisesaals, dem Eingang gegenüberliegend, wurde im Laufe des Semesters zu einem interaktiven Kommunikationsmedium gestaltet (vgl. Sebastian Auer, Wochenportrait).
In einem Raster wurden Schnüre an der Wand entlang gespannt, an denen Zeichnungen der jüngeren Bewohner_innen aufgehängt werden konnten und so im Laufe der Zeit eine kleine Galerie entstand (vgl. Jakob Listabarth, Wochenportrait). In die Mitte der Wand wurde eine riesige Karte der Umgebung gemalt, auf der die Erfahrungen der Stadtspaziergänge festgehalten wurden.
„Zur besseren Orientierung in der Stadt und im Stadtteil und im Rahmen der Verschönerungsaktion im Essraum malten wir eine Stadtkarte von Wien an die Wand. Besonders viel Spaß bereitete hier die Zusammenarbeit mit den Bewohner_innen und das Interesse an der Idee und Umsetzung. Immer wieder kamen während der Produktion einzelne Bewohner_innen und stellten Fragen, machten Vorschläge und boten Ihre Hilfe an. Die Karte half auch mir als Austauschsstudentin und Wienfremde die Stadt und interessante Punkte im Stadtteil und der gesamten Stadt kennenzulernen und zu verorten.“ (Eva Sittenauer, Projektbericht, DISPLACED | Bildungsraum Stadt, Wintersemester 2016/17)