Duschen

Zu Beginn der Öffnung des ehemaligen Verwaltungsgebäudes war die sanitäre Situation im Haus prekär. 5 Duschen konnten den Bedarf von 800 BewohnerInnen in keinem Fall decken. Um wenigstens einmal pro Woche die Möglichkeit einer Dusche nutzen zu können, wurden die BewohnerInnen in umliegende Tröpferlbäder gebracht, mittwochs die Frauen, freitags die Männer. Eine Implementierung von Duschen innerhalb des Hauses schied nach langen Diskussionen aus und nach zwei Monaten war klar: die Situation kann nur mit Hilfe von Sanitärcontainern in den Griff bekommen werden.

Hierbei konnten wir unsere architektonische Expertise bei Planung und Genehmigung einbringen. Von Anfang an verfolgten wir das Ziel, die Duschcontainer raumstrukturierend so zu platzieren, dass ein Mindestmaß an Intimität gewährleistet werden kann. Zwar können Duschcontainer nicht als Dauerlösung gesehen werden, wenn diese jedoch aufgrund diverser bürokratischer Hürden in einem Moment die einzige Möglichkeit bleiben, muss auch diese Situation ernst genommen und so gut wie möglich gelöst werden.

Aus gespendeten Holzpaletten hat das Team von DIS.PLACED zusammen mit freiwilligen Helfern, kleinen und großen BewohnerInnen in vielen gemeinschaftlichen Arbeitsstunden eine verbindende Terrassenlandschaft mit Sichtschutz und Sitzgelegenheiten geschaffen. Einerseits dient diese der Wahrung der Intimität sowie der ebenen Zugänglichkeit der Container, andererseits hat sie symbolischen Wert: auch temporäre Lösungen müssen menschenwürdig sein.